BETTWANZEN

 

 

Bettwanzen sind in unserer globalisierten und mobilen Welt schon lange kein Hygieneproblem mehr.

 

Bettwanzenbefall kann jeden treffen. Ein Befall, der unentdeckt bleibt, birgt immer die Gefahr einer rasanten Ausbreitung (Epidemie), da sich Bettwanzen schnell auf benachbarte Räumlichkeiten und das ganze Haus ausweiten.

 

Hat man sie erst einmal im Haus, gilt es, sie so schnell wie möglich zu erkennen und zu lokalisieren.

 

Je weiter der Befall fortgeschritten ist, um so aufwändiger wird die Bekämpfung!


DIE ERWACHSENE BETTWANZE (Cimex lectularius) erreicht je nach Nahrungsaufnahme eine Länge von 4-9 mm. Sie ernährt sich, bevorzugt nachts, ausschließlich von Blut. Die adulten Tiere sind rotbraun und verfärben sich nach dem Blutsaugen dunkelrot.
Während der Wachstumsphase durchlaufen sie fünf Larvenstadien. Jedes einzelne Stadium benötigt mindestens eine Blutmahlzeit von einem Wirbeltier, um sich weiter entwickeln zu können. Die ausgewachsenen Bettwanzen saugen nach Möglichkeit einmal pro Woche, können aber auch bis zu einem Jahr ohne Nahrung auskommen.


DIE ENTWICKLUNGSZEIT ist stark temperaturabhängig. Unter 13 Cº hört die Entwicklung auf, über 40 Cº sinkt die Aktivität und die Mortalität steigt. Ein Weibchen kann, je nach Nahrungsmenge und Temperatur, bis zu 25 Eier pro Woche legen, insgesamt bis zu 500 im Laufe ihres Lebens.



SCHADEN    Bettwanzenbisse treten oft in Reihen auf. Die Reaktionen fallen sehr unterschiedlich aus. Angeschwollene Pusteln können einen unangenehmen Juckreiz auslösen, aber auch zu großflächigen Hautentzündungen führen. In einigen Fällen können die Bissmarken zu dauerhaften Entstellungen führen. Neben psychischen Störungen wie Schlafmangel kann es zu weiteren körperlichen Reaktionen mit variablen Auswirkungen kommen. Die Hautreaktion kann bis zu zwei Wochen verzögert auftreten, was es schwierig macht, herauszufinden, wann und wo die Bisse erfolgt sind.

 

KRANKHEITEN    Eine Übertragung von Krankheiten durch Bettwanzenbisse ist bis heute nicht bekannt.

 



 ANZEICHEN    Neben den Bissen gibt es weitere Anzeichen für einen Befall: Erste Indikatoren sind Kotspuren. Schwarze kleine Punkte oder tintenähnliche Flecke auf Matratzen, Bettrahmen und Bettbezug gehören zu den auffälligsten Anzeichen. Häutungsreste der Larven (Nymphen) sind gleichfalls leicht als solche zu erkennen. Die Eier haben eine Größe von 1,2 mm und werden in Ritzen geklebt. Lebende Bettwanzen sind nur bei starkem Befall sichtbar.

 

GERUCH    Bei extrem starkem Befall entwickelt sich ein mandelähnlicher Geruch, der auf die Drüsensekrete der Bettwanze zurückzuführen ist.

 

VORKOMMEN    Bettwanzen sind lichtscheu und nachtaktiv, dadurch lassen sie sich nur schwer erkennen. Ihre Nester bevorzugen sie in der Nähe ihrer Futterquelle. Sie  werden angezogen durch (Körper-)Wärme, Kohlendioxid (Atemluft) sowie Körpergeruch. Nicht nur rund ums Bett, auch hinter Fußleisten, Wandbehängen, Telefon-  und Stromanschlüssen, in Kabelkanälen, Möbelritzen und unter Bodenbelägen halten sie sich tagsüber auf, um nachts auf Nahrungssuche zu gehen.



VERBREITUNG     Bettwanzen verbreiten sich schnell. Eine weibliche Bettwanze legt in ihrer Lebenszeit bis zu 500 Eiern in schwer zugänglichen Bereichen ab.

 

Das Vorkommen von Bettwanzen ist kein Indiz für mangelnde Hygiene. Gründe dafür sind der globale Reisetrend und der internationale Handel. Bettwanzen sind Kriechtiere und werden passiv übertragen, also durch Gegenstände, die Standort und Besitzer wechseln. Wichtigste Übertragungsorte sind Gepäckstücke, Ruck- und Schlafsäcke, in deren Falten und Nähten Bettwanzen von der Reise mitgebracht werden. Vorsicht ist auch geboten bei Second-Hand-Artikeln, gebrauchten Möbeln, Antiquitäten, Bildern und Verpackungsmaterialien.

 

Bettwanzen sind sehr mobil und verbreiten sich über Kabelschächte und Rohrleitungen in benachbarte Räume und Wohnungen. Häufige Übertragungsorte sind auch gemeinschaftlich genutzte Waschmaschinen.



BEKÄMPFUNG    Ein Bettwanzenbefall, der unentdeckt bleibt, birgt immer die Gefahr einer rasanten Befallsausbreitung (Epidemie), da sich der Befall auf benachbarte Räumlichkeiten und das ganze Haus ausweiten kann.

Eine Bekämpfung kann nur fachmännisch durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer erfolgen. Zur Wahl stehen hier thermische oder chemische Verfahren. Eine Eigenbehandlung mittels diverser erhältlicher Schädlingsbekämpfungsmittel ist unbedingt zu unterlassen, da sie zu Resistenzen führt, eine Fluchtreaktion der Wanzen auslöst und dadurch zu einer weiteren Verbreitung beiträgt. 

 

Auch großflächige Aufräum- und Entrümpelungsaktionen bei Verdacht von Bettwanzenbefall sind zu vermeiden, um eine Verteilung zu verhindern. Da Bettwanzen bis zu einem Jahr ohne Nahrung auskommen können, führt ein Verlassen der befallenen Räume nicht zur Ausrottung.

 

Ein Umzug in einen anderen Schlafraum führt ebenfalls zur Verbreitung, da die Tiere ihrem Wirt folgen.